Gott in der Schöpfung

Wann:
20. Mai 2023 um 17:30 – 20:00
2023-05-20T17:30:00+02:00
2023-05-20T20:00:00+02:00

Zoom Seminar zur Schöpfungsspiritualität

Zurück von einem 1. Mai Spaziergang bin ich noch ganz erfüllt von dem, was sich alles in der Natur tut. Das Grün drängt, Blätter entfalten sich, Obstbäume blühen, Vögel singen und der Bauer bringt mit seinem Traktor die Zuckerrüben-Samen aus. Das Leben, das sich im Winter zurückgezogen hat, kehrt mit aller Kraft zurück. Die Grünkraft, von der Hildegard von Bingen spricht, ist zum Greifen nahe. Was ist dieses Leben, das auch durch unsere Adern pulsiert und auch Gott erfüllt? Kann man in der Natur etwas von Gott erspüren?

Alanus von den (irischen) Inseln, der berühmteste Gelehrte der Schule von Chartres, vertrat die Idee, dass es zwei Bücher der Offenbarung gibt: die Schrift (Bibel) und die Natur (Kosmos). Er glaubte, dass beide Bücher von Gott geschrieben wurden, um sich uns Menschen zu zeigen. Johannes Scotus Eriugena, der intellektuellste Theologe, den Irland hervorgebracht hatte, sah in der Schöpfung sogar eine Manifestation Gottes.

Wir sind es gewohnt, Religion auf das Private und Innerliche zu reduzieren. Doch müssen wir nicht viel größer denken? Die griechischen Kirchenväter reflektieren über den kosmischen Christus. Dabei wurden sie stark vom Johannesevangelium inspiriert, in dessen Prolog steht, dass alles im Logos entstanden und alles vom Logos durchwirkt ist; der Logos, der dann in Jesus von Nazareth historisch greifbar wurde.

Deshalb findet sich der Logos nicht nur in allen Kulturen und Religionen, wenn manchmal auch verschattet, unentfaltet, samenhaft; sondern auch in der Schöpfung, wenn wir ihr in rechter Weise begegnen.

Das Seminar möchte diesen Themen nachspüren und auf diese Weise einladen, die inneren Augen für Gott in der Schöpfung und in allem zu öffnen

 

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