Spiritualität der Wüstenväter
Die Wüste spielt in der Bibel eine besondere Rolle. Sie ist der Ort der Klärung. Israel findet in der Wüstenwanderung zu seiner Identität; der Prophet Elias begegnet in der Einsamkeit dem verborgenen Gott; Jesus klärt in seinen Wüstenexerzitien seine Berufung, bevor er sich zu den Menschen aufmacht.
In dieser Tradition steht der Ägypter Antonius, der um das Jahr 275 in die Wüste aufbricht, um dort als Eremit zu leben und sich auf die Suche nach Gott zu machen. Der Bericht über sein Leben löste eine Bewegung aus, die bis in die Gegenwart nachwirkt. Denn in verdichteter Form lebte der Wüstenvater, was jeden Menschen ausmacht. In der Wüste, wie auch immer sie aussieht, stößt der Mensch auf sich selbst und wird bereit, Gottes Spuren wahrzunehmen, die in den Ablenkungen des Alltags so leicht übersehen werden.
Dieses Seminar kreist um die Metapher der Wüste und möchte damit einen Anstoß geben, bewusst die Fastenzeit zu beginnen, die einlädt, sich neu auf das Leben auszurichten.